Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 70

1889 - München : Lindauer
70 Untertan, sei er Katholik, Protestant oder Kalvinist, darf die im Jahre 1624 befolgte Religion ffentlich den. Hinsichtlich des Staatsrechts wurde bestimmt: der Kaiser verfgt in allen wichtigen Dingen nur gem der auf einem Reichstage erfolgten Abstimmung aller Reichs st an de; diese behalten in ihren Territorien die Landeshoheit und drfen Bndnisse schlieen, nur nicht gegen den Kaiser und das Reich, den Landfrieden und den westflischen Frieden. Frankreich bekam als Entschdigung die sterreichischen Besitz-ungen in Elsa, den Sundgau, die Festung Breisach und Besttigung der Hoheit der die seit 1552 besetzten Bistmer und Städte Metz, Toul und Verdun; Schweden erhielt Vorpommern nebst Rgen, Wismar, der sku-larisierten Gebiete von Bremen und Verden, alles unter deutscher Hoheit, und 5 Millionen Thaler; Brandenburg bekam Hinterpommern und die skularisierten Stifter Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin; Mecklenburg erhielt die Bistmer Schwerin und Ratzeburg als Frstentmer; Hessen-Kassel bekam die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaumburg. Bayern behielt die pflzische Kurwrde mit dem Erztrnchsessenamte und die Oberpfalz, mute aber die Unterpfalz an Karl Ludwig, des gechteten Friedrich V Sohn, herausgeben. Fr diesen wurde eine neue Kurwrde, die achte, mit dem Erzschatzmeisteramte errichtet. Der neuen Kurlinie in der Rheinpfalz wurde fr den Fall des Ans-sterbens der Wilhelmschen Linie in Bayern der Rckfall der Oberpfalz samt der Kurwrde und dem Erztrnchsessen-amte zugesichert. Dafr sollte die neu errichtete achte Kur-wrde wieder eingehen und die Ferdinandsche Linie in Bayern nur im Herzogtnme Ober- und Niederbayern nachfolgen. Zwei Staaten, die Schweiz und die vereinigten Niederlande, wurden als unabhngig erkannt. Frankreich und Schweden bernahmen die Brg-schaft fr die Aufrechthaltung des westflischen Friedens. Dem Bayernlande gab Maximilian durch Kauf einen ansehnlichen Zuwachs.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 158

1889 - München : Lindauer
158 D. Sie einstmaligen Kochstifter und Weichsstdte. I. 3tt lttiayern. 1. Hochstift Freising. Um 300 Anfnge des Christentums. 1790 Sohrs 6urd) 5uifazius zum stndigen Bischofssitz geweiht, bischos Strefsint 5re,'err Vn Schroffmberg, der letzte Fnrst- 1802 07 &U\nfrn9 ?ird von Kurpfalzbayern militrisch besetzt. 1ftao fcwubesitznahme fr Bayern. 9 1891 k Jel Wof Freiherr von Schroffenberg stirbt. 18ul Erzbistum Mnnchen-Freising mit dem Sitze zu Mnchen. 2. Hochstift Passau. 30 lnl ^istus. Bojodurum (Innstadt) von den Bojern gegrndet, dann von den Romern m Besitz genommen. M 9 448 h?nk Castrabatava, rmisches Kastell zwischen Donau und Inn. Ii ' f T!-nflc^ Passau, t 470 in Majes bei M^ran. 17w l,fk * Bomsaz.us zum stndigen Bischofssitz geweiht. S l?3 tin Thun, letzter Frstbischifvon Passau, 1uao U ch m rr ch Bhmen zuruck und stirbt 1826. an,!rn den ersten Reze der Reichsdeputation wn Toskana Bestandteile jenseits der Jlz erhlt Ferdinand is l2- Hbr> P^lsau wird von Bayern in Besitz genommen. S des Preburger Friedens erhlt Bayern Toska^ gekommen. kt 1803 n Sevbinanb von 3. Reichsstadt und Hochstift Regensburg. 14 vor Chr. Grndung der Stadt Reginum, Castrum Eeginum, Castra Regina Augusta Tibern, Ratisbona (ratibus bona), Reqensport Reganesburg, seit 800 Regensburg. R4q w&Sre' Residenz der bayerischen Herzge bis 788, dann 911-1156. 697 rt m?asarodr2^ler? kmnmt als Glaubensbote nach Regensburg. 805 Ksh ejchlechte d Agilolftnger, erster Bischof v. Regensburg, des Handels emen "Hausgrafen" als Richter und Beschtzer 972 Nordgau (Riedenburg), Burggraf in Regensburg. Wolfgang aus Schwaben, zweiter Grnder des Bistums. Das Burggrafenamt Regensburg kommt au die Herzge Bayerns; ^F,?burg wird durch Kaiser Friedrich I Barbarossa als freie W Stnfang der Reichsfreiheit. 17qo ""a m Neue Privilegien durch Kaiser Friedrich I. wn Mgmsburg. f" *rffen6era lchler (67) Frstbischof 1803 Durch den zwei,. Reze der 9icitfisbc|mtatioii wird der kurfrstliche Stuhl zu Mainz auf die Kathedrale in Regensburg ber-Regensburg1 * n*ler Karl Theodor von Dalberg erhlt die Stadt ^^810 Regensburg ein Frstentum. Ssfp9 toi? ^oherzog von Frankfurt und tritt Regensburg an d 18?0. *tn berlt. Besitznahme am 9. und

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 160

1889 - München : Lindauer
160 8. Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber. 804 Erste urkundliche Erwhnung Rothenburgs le$freleite9ium ^rch Kaiser Rudolf von Habsburg; Anfang der Privilegium durch König Ludwig Iv, den Bayern. Kurmzbaynn^ Reichsdeputations-Reze; Rothenburg kommt an 9. Reichsstadt Schweinfurt. 952 Schweinfurt als Stadt erwhnt. 1130 Anfang der Reichsfreiheit. Is durch König Ludwig Iv, den Bayern. ldblldb8 Neue Privilegien durch Kaiser Karl Iv 1*01 Privilegien durch König Ruprecht. 1802 6. September. Schweinsurt von Bayern militrisch besetzt 5. Dezember Civilbesitznahme. 1803 ^Februar. Besttigung der Besitznahme durch den Reichsdeputations- 5n26ci ^ai- Schweinfurt kommt zum Groherzogtum Wrzburg. 1814 19. Zum. Schweinfurt kommt mit dem Groherzogtum Wrzburg ti -xj ci ti c i n. 10. Reichsstadt Windsheim. 650. Wahrscheinliche Grndung der Stadt durch Wenden 11m Ktm Adolf v. Nassau; Anfang der Reichsfreiheit. lolu 28 Februar. Windsheim wird dem Knigreich Bayern einverleibt und am 30. ^nni 1810 in Besitz genommen. 11. Stadt und Hochstift Wrzburg. Ha2 Lr ein Herzog in Franken, in Wrzburg residiert haben. 686 Kilian aus Schottland kommt als Glaubensbote nach Wrzbura 741 Grndung des Bistums Wrzburg durch Bonifatius 15731617 Bischof Julius Echter von Mespelbrunn. i1* runbu"9 der Universitt Wrzburg durch Bischof Julius Echter.*) 1795 Georg Karl von Fechenbach, der letzte (82) Frstbischof von Wrzburg; f 9. April 1808. 8 1803 25. Februar. Fast das ganze Hochstift Wrzburg kommt durch den zweiten Reze der Reichsdeputation an Bayern. 180o 26. Dezember. Durch den Frieden von Preburq kommt Wrzburq an den Kurfursten Erzherzog Ferdinand von Salzburg. 1814 *9- x?und. Durch den Vertrag zwischen sterreich und Bayern kommt das Groherzogtum Wrzburg an Bayern. Ratifiziert 14. u. 20. April 1816. Iv. In der Oderpsah. 12. Reichsstadt Weienburg. 170 Grndung der Stadt unter Mark Aurel. Jjjj Anfang der Reichsfreiheit unter König Konrad Ii. ict l9' September. Weienburg kommt an Kurpfalzbayern. Ten ^anuar- Weienburg wird an Preußen abgetreten. 180b 24. Februar. Weienburg wird dem Knigreich Bayern einverleibt. *) Neben dieser und der Mnchner Universitt besitzt Bayern noch eine dritte, die zu .,nvn.8e" >velche der Markgraf Friedrich durch Verlegung der .Friedrichs-Akademie" von Baireuth nach Erlangen im Jahre 1743 gegrndet hat.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 76

1889 - München : Lindauer
76 deutschen Gebietes an sich zu reien suchte. In der Rhein Pfalz war nmlich mit dem Kurfrsten Karl von Pfalz-Simmern 1685 die mannliche Linie des unglcklichen Bhmenknigs Friedrich erloschen. Nach Recht und Vertrag mute sein Land an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg fallen. Frankreichs König begehrte nicht nur die ganze bewegliche Hinterlassenschaft des verstorbenen Kurfrsten, sondern auch die P f a l z - S i m m e r n s ch e n Lande nebst einigen andern Gtern in der Rheinpfalz fr seinen Bruder, den Herzog Philipp von Orleans, weil dieser Charlotte, die Schwester des verstorbenen Kurfrsten Karl, zur Ehe hatte. Das war der eine Vorwand zum Krieg. Den andern gab die Besetzung des erzbischflichen Stuhles von Kln. Als man nicht den vom franzsischen Hofe empfohlenen Wilhelm Egon von Frstenberg, sondern den bayerischen Prinzen Josef Klemens, Bruder des Kurfrsten Max Ii Emauuel, zum Erzbischofe erwhlte, lie Ludwig Xiv 1688 die Städte Speier, Worms, Mainz und Philippsburg berfallen und die Pfalz, Baden und Wrttemberg besetzen. Zuerst wurden diese Lnder ausgeplndert, und 1689, als ein deutsches Reichsheer sich in Bewegung setzte, in eine Wste verwandelt. Infolge der Erschpfung aller kriegfhrenden Teile kam 1697 zu Ryswijk (ein Dorf in den Niederlanden) ein Friedenskongre zu stnde, in welchem Ludwig Xiv fast alles, was er auer-halb des.elsaes mit Frankreich vereinigt hatte, zurckgab. Die Herzogin von Orleans erhielt fr ihre Ansprche auf die pflzische Allodial>Erbschaft 300,000 Skudi bezahlt, Pfalz-Simmern kam an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neu brg. Inzwischen hatte König Karl Ii von Spanien dem Kurfrsten Max Emanuel als Gemahl seiner nchsten Base, der Maria Antonia, die Statthalterschaft der Nieder-lande bergeben (1691). Max Emanuel sah hierin die Brcke zum spanischen Thron und hielt 1692 mit groem Geprnge seinen Einzug in Brssel. Dort fhrte er ein ppiges kostspieliges Leben, welches binnen kurzer Zeit eine groe Schuldenlast herbeifhrte. Die Hoffnung Max Ema-nuels, die Niederlande bleibend mit Bayern zu ver-

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 102

1889 - München : Lindauer
102 Lu neville von den kaiserlichen Bevollmchtigten auch im Namen des deutschen Reiches unterzeichnet. Gem diesem Frieden mute das deutsche Gebiet auf dem linken Rhein-ufer an Frankreich abgetreten werden; den deutschen Fürsten sollte ihr Verlust durch Reichsstdte und durch Skulari-sation der Frstbistmer, Stifter, Klster u. s. w. ersetzt werden. Bayerns Kurfürst Max Iv schlo, um voller Entschdigung gewi zu sein, am 24. August 1801 zu Paris mit Frankreich einen besonderen Frieden und rief, als fter-reich seine Grenze bis an das rechte User der Isar vorzurcken suchte, die Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland an. Am 18. August 1802 lie Rußland mit Frankreich im Einverstndnisse mit sterreich einen durch den franzsischen Minister Tallayrand und dem russischen Kanzler Kurakin aus-gearbeiteten Plan der die Entschdigung der deutschen Fürsten und der die knftige Gestaltung Dentschlauds vorlegen. Dieser wurde einem Ausschusse von acht Reichs-stnden, Reichsdeputation, berwiesen. Nach vielen Unter-Handlungen erschien am 23. November 1802 das Endresultat der Ausschuberatungen in einem Hauptentschdigung s-plane. Den Inhalt desselhen nahm der deutsche Reichs-tag zu Regensburg unter dem Namen Reichsdepn-tations 'Hauptschlu" am 25. Februar 1803 an. In betreff Bayerns war in diesem Aktenstcke bestimmt: der Kurfürst Max Iv von Pfalzbayern erhlt die Hochstifter Wrzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichs-stadt), Freising, einen Teil von Eichsttt und Passau. 13 Reichsabteien, 15 Reichsstdte, die Stadt Mhl-dorf am Inn und 2 Reich sdrfer. Die M an ns kl fter im ganzen deutschen Reiche sollten den Landesfrsten zur Verfgung stehen; die Frauenklster, welche Klausur haben, sollten im Einverstndnisse mit dem Dicesanbischofe skularisiert werden. Die Skularisation im Jahre 1803. In Bayern war man schon im Jahre 1802 zur Aufhebung der Mendikanten- (Bettel-) Klster geschritten. Als im Jahre 1808 smtliche deutschen Fürsten, welche

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 159

1889 - München : Lindauer
159 Ii. 3tt der kheinpfal). 4. Reichsstadt und Hochstift Speier. Vorrmisch oder gallisch Noviomgns; römisch Nemetes; seit Anfang des 7. Jahrhunderts Spira, dann Spir, seit dem 16. Jahrh. Speir, Speier. 614 Grndung des Bistums Speier unter König Chlotar Ii; Anastasius und Principius die ersten Bischse. 800 Civitas Spira mit einer kniglichen Pfalz. 1030 König Konrad Ii legt den Grund zum Dom. 1294 Vollkommene Reichsfreiheit der Stadt. 1689 Einscherung Speiers. 1772 Wiederaufbau des Doms. 1802 Franz Wilderich Graf von Waldendorf, letzter (79) Frstbischof von Speier; f 1809. 1816 14. April. Durch Traktat zwischen Osterreich und Bayern kommt Speier an das Knigreich Bayern. Iii. 3n Franken. 5. Hochstift Bamberg. 800 Grndung der Stadt Bamberg; Erweiterung durch die Grafen von Babenberg. 1007 König Heinrich Ii errichtet das Bistum Bamberg. 1795 Christoph Franz von Buseck, letzter (65) Frstbischof von Bamberg. 1802 28. Nov. Besitznahme Bambergs fr Bayern. 1803 25. Nov. Das Frstbistum Bamberg wird durch den Reichsdeputations-Hauptschlu Kurpfalzbayern einverleibt. 6. H ochstift Eichstdt. 740 Eine Kirche und ein Kloster nach St. Benedikts Regel bildet den An-fang der Stadt Eichstdt. 745 Willibald, Neffe des hl. Bonifazius, erster Bischof von Eichstdt. 1790 Joseph Graf von Stubenberg, letzter (68) Frstbischof von Eichstdt; t 1824. 1803 25. Febr. Zweiter Reichsdeputations-Reze; Bayern bekommt das Eichstdter Oberland, das 1804 an Preußen fllt. 1806 Das Eichstdter Oberland fllt mit Ansbach an Bayern, nachdem schon 1805 das untere Stift Eichstdts von Salzburg an Bayern gefallen war. 1817 Dezember. Das Frstentum Eichstdt wird dem Herzoge Eugen von Leuchtenberg verliehen. 1855 Das Herzogtum Eichstdt wird aufgelst und gegen 3 Mill. Gulden an Bayern zurckgegeben. 7. Reichsstadt Nrnberg. 912 Erbauung der Burg unter König Konrad I. 1050 Nrnberg (Nrinberc, nurinberc, nourenberg, d. i. Berg des Nitro, oder Nuoro) wird in Urkunden als ein Ort mit Markt-, Zoll- und Mnzrecht genannt. 1219 Der groe Freiheitsbrief des Kaisers Friedrich Ii. 1313 Privilegium König Heinrichs Vii. 1320 Privilegium König Ludwigs Iv, des Bayern. 1806 12. Juli. Durch'den 17. Art. der Rheinbundsakte wird Nrnberg mit Gebiet dem Knigreiche Bayern einverleibt.

7. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 42

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
42 Reich und auch die noch auerhalb des Frankenreiches stehenden Sachsen und Friesen muten seine schwere Faust empfinden. Das grte Verdienst aber erwarb sich Karl durch die Abwehr m-J ?! Xe' nb0n ^rtfa au vordringend, dem westgotischen Reiche (s. o. S. 28) den Untergang bereitet hatten und nach Er-^erung gonj Spaniens auch im sdlichen Gallien eingefallen waren. ^-^mlechlachi Mstujll e r (7321 trug er an der Spitze eines groen Heeres einen glorreichen Sieg davon, der die Araber nach Spanien zurckwarf. So hat er das Verdienst, das Christentum gegen den ^slam, die romanisch-germanische Welt des Abend--landes gegen die orientalische Macht der Araber siegreich verteidigt .u haben. Allmhlich nur ward die vollstndige Befreiung des sudlichen Galliens von den Eindringlingen durchgefhrt. Damals rckte das Christentum bis an die stliche Grenze des Frankenreichs vor. Lngst schon waren in den frher rmischen Stdten an Rhein, Mosel und Donau die Bistmer wieder er-standen, z. B. in Kln, Trier, Mainz, Worms, Speier, Stra-brg, Basel, Augsburg, und hatten untersttzt durch das Missions-werk Irischer Mnche. *. B. des Gallus in St. Gallen, des Kilian in Wrzburg, die dem Frankenreiche angehrenden Germanen dem Christentums zugefhrt. Den letzten Rest heidnischen Wesens in einem Teile von Hessen und Thringen vernichtete der Angel-sachse Winfried oder Bonifatius. Grere Bedeutung hat er dadurch gewonnen, da er im Auftrage des Papstes in den ostrheinischen Gebieten des Frankenreichs feste kirchliche Ordnungen herstellte. Es geschah dies durch Begrndung und gegenseitige Ab-grenzung neuer Bistmer in Wrzburg, Eichsttt, R e -gensburg, Passau, S alz brg und durch Neugrn-dung von Klstern, z. B. in F u l d a und H e r s f e l d. Ja, nach dem Tode Karls, der fr die frnkische Kirche ein strenger Herr gewesen war und ihre reichen Mittel unbedenklich fr staatliche Bedrfnisse verwendet hatte, gelang es Winfried, die ganze frn-kische Kirche, deren sittliche Verwilderung er erfolgreich bekmpfte, in Abhngigkeit vom Papsttume m brinaen. Auf dem erzbifchf-lichen Stuhle zu Mainz harrte er nicht lange aus und unternahm, schon bejahrt, eine Missionsreise zu den Friesen, die allein mit den Sachsen noch dem Heidentum treu geblieben waren; hier fand biefer Borkmpfer der rmischen Kirche einen gewaltsamen Tod (754). Karl Martell teilte bei seinem Tode (Ztij das Frankenreich, als sei er dessen König, zwischen seinen beiden Shnen, die der Kirche sehr ergeben waren und die Ttigkeit des Bonifatius leb-Haft untersttzten. Und als der jngere von ihnen, P i p i n r durch den Rcktritt seines lteren Bruders, der sich in ein italienisches Kloster zurckzog, Alleinherrscher geworden war, zau-

8. Europa und Deutschland - S. 38

1902 - München : Oldenbourg
38 Die deutschen Landschaften und Stämme. der Rheinebette ein; beide Gebiete trennt eine Übergangszone zwischen Karls- ruhe und Weißenburg. Die Mainfranken erfüllen hauptsächlich die drei fränkischen Kreise in Bayern, die Schwaben den größten Teil des König- reichs Württemberg. Das Südwestdeutsche Landbecken in der Geschichte. Der Rhein. Es ist ohne weiteres klar, daß ein mit so reichen Naturgaben bedachtes und von geistig so regsamen Volksstämmen bewohntes Gebiet bestimmt ist, eine große Rolle in der Geschichte und Kultur des deutschen Volkes zu spielen. In der Tat darf man den Rhein einen Strom der Kultur im Altertum, im Mittelalter und in der Neuzeit uenuen. Cäsar mit seinen Legionen trug zuerst die Leuchte der Geschichte in dieses Land. Römische Kolonisten rodeten die Wälder, pflanzten die Rebe und legten Städte an. Basel (Au- gusta Rauracorum), Straßburg (Argentoratum), Speyer (Noviomagus) und Mainz (Moguntiacum) führen auf römischen Ursprung zurück. Seit deu Zeiten der Völkerwanderung ist der Rhein von Deutschen umwohnt, er ist „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze" (Arndt), ja in der Glanzzeit deutscher Herrlichkeit im Mittelalter floß er, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sich ausdrückt, „mitten durch Deutschland". Die Rheinlande waren im Mittelalter der Hauptsitz deutscher Kultur und deutscher Kaiser- Herrlichkeit. In Mainz wurden die Kaiser gewählt und zu Aachen gekrönt; die Rheinstraße entlang zogen sie über den Splügen nach Italien, um sich die römische Krone zu holen; in der alten Reichsstadt Speyer endlich fanden mehrere von ihnen ihre letzte Ruhestätte. Den Rhein entlang saßeil die mächtigsten geistlichen Kurfürsten, die Erzbischöse von Mainz und Köln. In den rheinischen Städten feierte das Rittertum seine glänzendsten Feste, dichtete Gottfried von Straßburg sein glühendes Epos und sang Heinrich Frauenlob seine zarten Minnelieder. Längs der verkehrsbelebten Rheinstraße erblühten mächtige Reichsstädte mit einem selbstbewußten, gewerbe- und handelstätigen Bürgertum, vor allem Straßburg, „die wunderschöne Stadt", deren Besitz Karl V. höher schätzte als Wien. Machtvoll trat der Rheinische Städtebund dem ungerechten Treiben der Ritter und Fürsten entgegen. Herrliche Dome, stolze Fürstenschlöffer und starke Waffenplätze entstanden, hier wurde auch die Erfindung der Buchdruckerkunst gemacht, die Sage verlegt selbst die Erfindung des Schießpulvers nach Freiburg i. Br. Erst durch den politischen Zerfall Deutschlands im 30jährigen Kriege und die Raubzüge Ludwigs Xiv. ward der Rhein „Deutschlands Grenze", bis er mit der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 aufs neue „Deutschlands Strom" wurde. Wie die Oberrheinische Tiefebene, so vereinigen auch das Maiu- und Neckarland alle Bedingungen zur Entwicklung eines reichen geschichtlichen und kulturellen Lebens.

9. Europa und Deutschland - S. 42

1909 - München : Oldenbourg
42 Die deutschen Landschaften und Stämme. der Völkerwanderung ist der Rhein von Deutschen umwohnt, er ist „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze" (Arndt), ja in der Glanzzeit deutscher Herrlich- feit im Mittelalter floß er, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sich ausdrückt, „mitten durch Deutschland". Die Rheinlands waren im Mittelalter der Hauptsitz deutscher Kultur und deutscher Kaiserherrlichkeit. In Mainz wurden die Kaiser ge- wählt und zu Aachen gekrönt; die Rheinstraße entlang zogen sie über den Splügen nach Italien, um sich die römische Krone zu holen: in der alten Reichsstadt Speyer- endlich fanden mehrere von ihnen ihre letzte Ruhestätte. Den Rhein entlang saßen die mächtigsten geistlichen Kurfürsten, die Erzbischöse von Mainz und Köln. In den rheinischen Städten feierte das Rittertum feine glänzendsten Feste, dichtete Gott- sried von Straßburg sein glühendes Epos und sang Heinrich Frauenlob seine zarten Minnelieder. Längs der verkehrsbelebten Rheinstraße erblühten mächtige Reichsstädte mit einem selbstbewußten, gewerbe-und handelstätigen Bürgertum, vor allem Straß- bnrg, „die wunderschöne Stadt", deren Besitz Karl V. höher schätzte als Wien. Macht- voll trat der Rheinische Städtebund dem ungerechten Treiben der Ritter und Fürsten entgegen. Herrliche Dome, stolze Fürstenschlösser und starke Wasfeuplätze entstanden, hier wurde auch die Erfindung der Buchdruckerkunst gemacht, die Sage verlegt selbst die Erfindung des Schießpulvers nach Freiburg i. B. Erst durch den politischen Zerfall Deutschlands im 30jährigen Kriege und die Raubzüge Ludwigs Xiv. ward der Rhein „Deutschlands Grenze", bis er mit der Wiederausrichtung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 aufs neue „Deutschlauds Strom" wurde. Wie die Oberrheinische Tiefebene, so vereinigen auch das Main- und Neckar- laud alle Bedingungen zur Entwicklung eines reichen geschichtlichen und kulturellen Lebens. Das Maingebiet (Franken) in der Geschichte. Den Main entlang bestanden Jahrhunderte lang große geistliche Herrschaften, die Bistümer Bamberg und Würz- burg ; Bamberg hochverdient dnrch die Christianisierung slavischer Völkerschaften iin O., Würzburg berühmt durch die Pflege der Wissenschaften und der christlichen Charitas. Am Main liegt auch Frankfurt, das alte Handelsemporinm, das jahrhundertelang die Krönungsfestlichkeiten der deutschen Kaiser sah. — Mit seinen zum Burgeubau eiu- ladenden Felsenhöhen fand in dem verkehrsreichen Frankenlande das Rittertum einen nur zu günstigen Boden und das gewalttätige Regiment desselben beförderte Haupt- fächlich die Erhebung der Bauern i. I. 1525. Berühmte fränkische Adelsgeschlechter sind schon frühe ausgestorben, wie die Grafen von Babenberg (Bamberg) und- Rothen- bnrg, andere blühen noch heute, wie die Hohenlohe, von der Tann, Feilitzfch, Crails- heim, und haben ruhmvoll Anteil genommen an der politischen Geschichte Deutsch- lauds in den letzten Jahrzehnten. Und neben der hohen Geistlichkeit und dem Adel tat sich auch das Bürgertum in den Reichsstädten Frankens rühmlich hervor, allen Städten der Welt voran das Nürnberg des sechzehnten Jahrhunderts, wo Bischer, Dürer, Kraft und Hans Sachs den Ruhm Nürnbergs durch gauz Deutschland trugen. In den Zeiten schwacher Kaiserherrschaft hatten auch die Frankenlande alle Leiden der politischen Verelendung Deutschlands zu tragen. Die Mainstraße entlang zogen
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 3
5 0
6 0
7 0
8 5
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 2
35 3
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 4
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 3
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 3
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 6
74 2
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 6
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 2
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 2
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 7
2 14
3 3
4 1
5 13
6 7
7 9
8 6
9 21
10 19
11 22
12 5
13 2
14 10
15 11
16 2
17 3
18 12
19 21
20 0
21 9
22 14
23 4
24 6
25 1
26 4
27 23
28 1
29 24
30 7
31 5
32 3
33 36
34 7
35 7
36 5
37 11
38 4
39 15
40 10
41 37
42 2
43 6
44 3
45 3
46 6
47 25
48 1
49 2
50 4
51 5
52 15
53 8
54 35
55 62
56 12
57 1
58 1
59 51
60 2
61 6
62 22
63 13
64 20
65 7
66 1
67 10
68 2
69 1
70 21
71 2
72 8
73 1
74 7
75 7
76 2
77 5
78 33
79 12
80 17
81 66
82 2
83 21
84 3
85 17
86 4
87 5
88 1
89 1
90 11
91 26
92 1
93 35
94 5
95 14
96 3
97 17
98 1
99 4
100 19
101 1
102 2
103 1
104 0
105 18
106 5
107 1
108 8
109 8
110 19
111 3
112 17
113 2
114 2
115 9
116 5
117 2
118 22
119 6
120 27
121 13
122 13
123 3
124 3
125 0
126 39
127 36
128 2
129 13
130 6
131 25
132 14
133 38
134 0
135 1
136 34
137 0
138 5
139 24
140 5
141 6
142 7
143 11
144 9
145 27
146 24
147 5
148 5
149 7
150 15
151 4
152 15
153 15
154 0
155 12
156 23
157 1
158 5
159 6
160 9
161 1
162 13
163 16
164 59
165 18
166 35
167 8
168 0
169 6
170 3
171 43
172 21
173 16
174 6
175 7
176 13
177 24
178 1
179 2
180 45
181 10
182 11
183 63
184 4
185 3
186 3
187 4
188 48
189 6
190 43
191 56
192 38
193 19
194 13
195 0
196 7
197 11
198 8
199 40